Logistikkosten sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens, da sie direkten Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Rentabilität haben. Sie umfassen alle Aufwendungen, die für den Transport, die Lagerung und die Verwaltung von Waren anfallen. Eine effiziente Gestaltung der Logistikprozesse hat direkten Einfluss auf die Produktpreise und kann sich auf die Marktposition eines Unternehmens auswirken.
Wie setzen sich Logistikkosten zusammen?
Die Ausgaben für Logistikkosten lassen sich in fünf verschiedene Hauptbereiche unterteilen:
- Transportkosten: Hierzu zählen Ausgaben für den Versand von Rohstoffen, Halbzeugen und Endprodukten. Diese Kosten variieren je nach Transportart (Straße, Schiene, Luft oder See) und zurückgelegter Distanz.
- Lagerkosten: Dazu gehören Miet- oder Baukosten für Lagerhallen, Energiekosten sowie Ausgaben für Personal und Lagertechnik. Auch die Kosten für das Halten von Sicherheitsbeständen fallen in diese Kategorie.
- Verwaltungskosten: Diese umfassen Personalkosten für die Planung und Steuerung logistischer Prozesse, etwa für das Supply Chain Management.
- Bestandskosten: Kapitalbindung, Abschreibungen und das Risiko von Warenverderb oder Diebstahl zählen zu den Bestandskosten.
- Sonstige Kosten: In diesen Bereich fallen Versicherungen, Zölle oder Ausgaben für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Wie hoch sollte der Anteil der Logistikkosten sein?
Der Anteil der Logistikkosten an den Gesamtkosten variiert stark je nach Branche und Produktart. In der Regel liegen sie zwischen 5 und 20 %. Für Produkte mit niedrigen Margen, wie im Lebensmitteleinzelhandel, ist eine Minimierung der Logistikkosten besonders wichtig. Unternehmen sollten den Anteil der Ausgaben regelmäßig überwachen und mit Branchenbenchmarks vergleichen. Die Logistikkosten geben wichtige Einblicke in die Effizienz der betrieblichen Abläufe. Ein hoher Anteil an Transportkosten kann beispielsweise auf ineffiziente Routen oder schlechte Auslastung hinweisen, während überdurchschnittliche Lagerkosten ein Zeichen für Überbestände durch Fehlplanungen sein könnten.
Einsparpotenzial bei den Ausgaben für die Logistik
Eine Kostenreduzierung in der Logistik ist möglich, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Bevor in einem Unternehmen Maßnahmen umgesetzt werden, muss eine sorgfältige Analyse der Prozesse erfolgen:
- Optimierung von Transportwegen: Mithilfe von moderner Software können Unternehmen Routen planen, die Zeit und Kraftstoff sparen. Mit der Anpassung an die aktuelle Verkehrssituation und der automatisierten Wahl der kürzesten Strecke können Energie, Zeit und Ressourcen optimal eingesetzt werden.
- Outsourcing: Die Auslagerung bestimmter Logistikaufgaben an spezialisierte Dienstleister kann Kosten senken und die Effizienz steigern. Ein anschauliches Beispiel ist der Bereich Fulfillment.
- Just-in-time-Strategie: Durch die Reduzierung von Lagerbeständen können Kosten gesenkt werden. Allerdings erfordert dies eine enge Abstimmung mit zuverlässigen Lieferanten.
- Energieeffizienz: Der Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen oder energieeffizienten Lagertechnologien senkt nicht nur die Kosten, sondern verbessert auch die Umweltbilanz. Ein Fuhrpark mit Elektrofahrzeugen ist sparsam. Für einige Unternehmer kann sogar ein Umstieg auf Lastenfahrräder interessant sein.
- Automatisierung: Automatisierte Lagersysteme und KI-gestützte Prognosen können Arbeitskosten reduzieren und die Fehlerquote minimieren. Besonders in Betrieben mit großen Datenmengen kann die künstliche Intelligenz ihre Vorteile ausspielen.