Krügerrand: Eine legendäre Goldmünze mit Geschichte und Geheimnissen

von Redaktion

Der Krügerrand ist ein Symbol für Anlagegold, Sammlerleidenschaft und die Geschichte Südafrikas. Seit seiner ersten Prägung im Jahr 1967 hat sich die Goldmünze zu einem weltweit bekannten Lieblingsstück von Investoren und Sammlern des Edelmetalls entwickelt. Neben seiner einzigartigen Legierung und seinem ikonischen Design gibt es auch viel Wissenswertes über die Münze.

Die Geburtsstunde des Krügerrands

Die erste Krügerrand-Goldmünze wurde am 3. Juli 1967 von der South African Mint in Zusammenarbeit mit der Rand Refinery geprägt. Es war die Prägung einer Weltneuheit, denn anders als bisherige Anlagemünzen, die oft nur als Sammlerstück dienten, konnte die Goldmünze Krügerrand ohne Mehrwertsteuer als offizielles Zahlungsmittel gehandelt werden. Auch wenn er im Alltag kaum mit einem Krügerrand bezahlt wurde, theoretisch können Eigentümer damit weltweit ihren Wocheneinkauf begleichen.

Design und Motive: Paul Kruger und die Springböcke

Auf der Vorderseite des Krügerrands prangt das Porträt von Paul Kruger, dem ehemaligen Präsidenten der Südafrikanischen Republik und Gründer des gleichnamigen Nationalparks. Sein kantiges Gesicht mit dem markanten Bart wurde von Otto Schultz entworfen. Die Rückseite zeigt einen anmutigen Springbock, das Wappentier Südafrikas. Diese Motive sind bis heute unverändert und tragen zum hohen Wiedererkennungswert der Münze bei.

Namensgebung

Eine interessante sprachliche Eigenheit ist die Wandlung des Namensgebers Paul Kruger in Krügerrand. Der Grund liegt in der englischen Transkription des Namens. Im Afrikaans und im Niederländischen gibt es keine Umlaute und daher wurde Kruger in seiner ursprünglichen Schreibweise beibehalten. Als die Münze international vermarktet wurde, fügte man insbesondere im deutschen Sprachraum das „ü“ hinzu, da es der deutschen Aussprache des Namens näherkommt. Der zweite Teil des Namens, „Rand“, bezieht sich auf die südafrikanische Währung. Der Rand, benannt nach dem Witwatersrand, einer Region mit reichen Goldvorkommen. Während Kruger die historische Persönlichkeit ist, wurde der Krügerrand eher aus markttechnischen Gründen etabliert, um ihn für Investoren und Sammler interessant zu machen.

Die verschiedenen Größen und Ausgabewerte

Ursprünglich wurde der Krügerrand nur als 1-Unzen-Goldmünze ausgegeben. Doch mit wachsender Nachfrage führte die South African Mint ab 1980 auch kleinere Einheiten ein. Die 1-Unze ist jedoch der Klassiker und am weitesten verbreitet. Ihr Gesamtgewicht liegt bei 33,93 g und sie beinhaltet 31,1 g Feingold. Weitere Varianten sind die ½-Unze mit einem Gesamtgewicht von 16,97 g und 15,55 g Feingold, die ¼-Unze mit 8,848 g Gesamtgewicht und 7,78 g Feingold sowie die 1/10-Unze mit 3,39 g Gesamtgewicht und 3,11 g Feingold.

Im Gegensatz zu anderen Anlagemünzen besteht der Krügerrand nicht aus purem Gold, sondern aus einer 22-Karat-Legierung mit einem Kupferanteil von 8,33 %. Dadurch erhält die Münze ihre charakteristische rötliche Färbung und wird widerstandsfähiger gegen Kratzer. Seit dem 50. Jubiläum der Münze gibt es auch eine Silberversion des Krügerrands sowie Sonderausgaben in Platin.

Fehlprägungen und Raritäten: goldene Schätze für Sammler

Im ersten Jahr wurden nur 40.000 Exemplare des Krügerrands ausgeben. Die Münzen aus dem Jahr 1967 sind daher besonders wertvoll. Die ersten Krügerrand-Goldmünzen haben damals rund 70 € gekostet. Wer heute eins der seltenen und weltweit gesuchten Stücke verkauft, kann gut und gerne das Hundertfache erhalten. Ebenfalls sehr begehrt sind Fehlprägungen. Sie sind zwar beim Krügerrand selten, aber wenn sie vorkommen, erzielen sie hohe Preise unter Sammlern. Eine der bekanntesten Varianten ist der „Falsche Schriftzug“- Krügerrand, bei dem Buchstaben fehlerhaft geprägt wurden. Auch Münzen mit doppeltem Rand oder falsch ausgerichtetem Motiv sind äußerst begehrt.

Der Krügerrand und die Politik

Die Goldmünze hat nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine politische Geschichte. In den 1980er-Jahren wurde er aufgrund von Apartheid-Sanktionen von vielen westlichen Ländern vom Handel ausgeschlossen und die Produktion brach etwas ein. Nach dem Ende des Handelsembargos wurden die Prägezahlen aus den 1970er-Jahren nicht mehr erreicht. Es war eine Zeit, in der Sammler über den Schwarzmarkt versucht haben, an die Goldmünzen zu kommen. Die niedrigeren Ausgabezahlen während des Embargos wirken sich auf den Sammlerwert der Münzen aus dieser Zeit aus und Liebhaber sind bereit, für die seltenen Stücke etwas mehr zu bezahlen.

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