Wie wird sich Trumps Präsidentschaft auf deutsche Devisenhändler auswirken?

von Redaktion

Trump ist offiziell der 47. Präsident der USA. Für viele Amerikaner ist das eine gute Nachricht, denn sie haben ihn gewählt. Andere Amerikaner haben mit Trumps unvorhersehbaren Äußerungen zu kämpfen, aber nicht so sehr wie andere Länder. Deutschland zum Beispiel wäre einer der größten Verlierer, wenn Trump einen Handelskrieg zwischen den USA und Europa entfachen würde. Deutschland ist weltweit führend, wenn es um industrielle Stärke geht.

Im Kontext eines Handelskriegs könnte jedoch das, was bisher ein großer Vorteil für Deutschland war, zu einer großen Schwachstelle werden. Deutsche Händler sollten sich über die Weltpolitik auf dem Laufenden halten, um das Beste aus dem Markt zu machen. Hier sind einige wahrscheinliche Prognosen darüber, was Sie von Trumps Präsidentschaft erwarten können.

Die Wirtschaftskrise in Deutschland kann anhalten

Deutschland erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, wie Analysten sagen. Das Pro-Kopf-BIP des Landes liegt nach wie vor unter dem Niveau vor der Pandemie. Mehrere gleichzeitig stattfindende wirtschaftliche Ereignisse haben dazu geführt, dass die Wirtschaft Schwierigkeiten hat, die BIP-Prognosen zu erfüllen. Der Anstieg der Energiekosten, die sich verschlechternde öffentliche Infrastruktur und die stagnierende Zahl der Arbeitskräfte haben die Produktivität des größten deutschen Industriezweigs, des verarbeitenden Gewerbes, belastet.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen erhöht, um die Inflation einzudämmen, was zu weiteren Krisen im verarbeitenden Gewerbe geführt hat. Angesichts der Ungewissheit über die wirtschaftliche Entwicklung und der unberechenbaren Handelspolitik Trumps hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die BIP-Prognose für 2025 von 1 % auf 0,4 % gesenkt, was einem Rückgang von mehr als 50 % entspricht.

Für Deutschland könnte ein Handelskrieg drohen

Laut TradingView befand sich der deutsche DAX40, der Index der 40 größten börsennotierten Unternehmen des Landes, in den letzten 30 Tagen in einem ständigen Aufwärtstrend. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn Trump Deutschland eine unvorteilhafte Politik aufzwingt. Der US-Präsident will die amerikanische Produktion schützen, indem er die Zölle auf importierte Waren erhöht. Die USA verfügen über eine der höchsten Kaufkräfte der Welt und importieren jährlich Waren im Wert von etwa 4 Billionen Dollar.

Die EU exportiert Waren im Wert von 500 Mrd. USD in die USA, davon Waren im Wert von 160 Mrd. USD aus Deutschland. Deutschland exportiert vor allem Autos und Autoteile, Maschinen und Transportausrüstung, Chemikalien und andere Industriegüter. Obwohl Deutschland an dritter Stelle der größten Exportnationen steht, liefert es 10 % seiner Waren in die USA, wodurch das Land stärker gefährdet ist, sollte Trump Zölle erheben, die einen Handelskrieg auslösen.

Geringere Marktpräsenz in Deutschland?

Deutschland mag die größte Volkswirtschaft Europas sein, aber ein wesentlicher Faktor für sein BIP-Wachstum ist mit seiner Exportstärke verbunden. Jetzt, da Trump Präsident der Vereinigten Staaten ist, wurden die BIP-Prognosen auf 0,4 % nach unten korrigiert. Der Euro hat in den Tagen nach der Wahl auch gegenüber dem Dollar an Wert verloren. Der Trend kehrt sich jedoch inmitten der aktuellen Auseinandersetzungen der USA mit Kanada, Mexiko und China um.

Trotzdem sollten deutsche Anleger ein offenes Ohr für Ankündigungen haben, die sich erheblich auf den deutschen Markt auswirken könnten. Die meisten deutschen Automobilhersteller, darunter Volkswagen, Mercedes Benz und BMW, produzieren in großem Stil in den USA. Neben den Autokonzernen sind auch der Chemiekonzern BASF, der Maschinenbauer Siemens und der Medizintechnikhersteller Fresenius in großem Stil in den Vereinigten Staaten tätig.

Die USA haben von den ausländischen Direktinvestitionen deutscher Investoren profitiert, die mit mehr als 400 Milliarden Dollar doppelt so hoch sind wie die deutschen Direktinvestitionen in den USA im Jahr 2010. Mit Trumps Zöllen, die neue Höchststände erreichen, könnten deutsche Unternehmen gezwungen sein, ihre Aktivitäten aus den USA zu verlagern.

Handelskrieg zwischen der EU und den USA?

Ausgehend von Trumps Wahlkampf werden die Verbraucherpreise zwischen 2025 und 2026 durch Zölle unter 2 % gehalten. Wenn die USA höhere Zölle erheben, wird sich die Nachfrage von Waren, die aus Deutschland und anderen Unternehmen der Eurozone exportiert werden, abwenden. Gleichzeitig wird der US-Dollar aufwerten, was Importe aus Deutschland und anderen europäischen Ländern verteuern wird. Anleger und Händler sollten jedoch damit rechnen, dass die EU, wenn die USA höhere Zölle auf die Eurozone erheben, mit Zöllen auf die Vereinigten Staaten zurückschlagen wird, ähnlich wie es China derzeit tut. Dies könnte einen Zollkrieg auslösen und zu einer weiteren De-Globalisierung und Dürre im internationalen Handel führen.

Wenn Sie mit dem deutschen DAX oder anderen heimischen Finanzwerten handeln, sollten Sie bedenken, dass sich die Wirtschaft des Landes im Falle eines Handelskriegs verschlechtern könnte. Der Arbeitsmarkt könnte unter einem Beschäftigungsrückgang leiden, da die Betriebsleistung steigt, und ein Zoll von 20 % könnte dazu führen, dass das BIP der Eurozone in den nächsten zwei Jahren um 1,3 % und in Deutschland sogar um 1,5 % sinkt. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds gehört Deutschland zu den G7-Ländern, die in den letzten zwei Jahren noch kein größeres Wachstum verzeichnen konnten. Wenn Trumps Zölle in Kraft treten, wird Deutschland also weniger Chancen haben, ein Wirtschaftswachstum zu erzielen.

Die wichtigsten Erkenntnisse für deutsche Devisenhändler

Deutsche Devisenhändler sehen sich nun mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert, da Trump die Präsidentschaft übernommen hat. Die deutsche Wirtschaft steht aufgrund möglicher erhöhter Zölle und eines Handelskriegs zwischen den USA und der EU, der sich auf den DAX und den Euro auswirken würde, möglicherweise vor zusätzlichen Problemen. Händler müssen geopolitische Ereignisse im Auge behalten, da politische Veränderungen Risiken und Chancen an den Devisenmärkten mit sich bringen könnten.

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