Umrechnung von Goldmark in Euro: Kaufkraft und Berechnung

von Redaktion
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Die sogenannte Goldmark war die zu etwa einem Drittel durch Gold gedeckte Währung im Deutschen Kaiserreich zwischen 1871 und 1914. Es gab Papiergeld sowie 5-, 10- und 20-Mark-Münzen aus Gold, von denen wenige bis heute erhalten sind und einen gewissen Sammlerwert haben.

Eine Goldmarkmünze mit dem Nominalwert von 20 Mark wird im Frühjahr 2024 mit ~600 Euro gehandelt, was nichts mit ihrer damaligen Kaufkraft zu tun hat. Münzen mit niedrigerem Wert wurden aus Silber geprägt. Eine pauschale Umrechnung der Kaufkraft der Goldmark in Euro kommt zu Werten zwischen rund fünf bis zehn Euro für eine Goldmark je nach Periode (siehe weiter unten).

Über die Währung „Goldmark“

„Goldmark“ war in jener Zeit keine offizielle Bezeichnung. Die Währung Mark mit den Kürzeln Mk oder ℳ war die Rechnungseinheit der damaligen Währung, wobei eine Mark den Wert von 0,358423 Gramm Feingold hatte. Das wären nach dem aktuellen Goldkurs im Mai 2024 etwa 22 Euro, doch Gold war damals wesentlich billiger. Die Golddeckung der Mark sollte für Preisstabilität sorgen, was bis etwa 1910 auch gelang. Eingeführt wurde die goldgedeckte Mark durch das erste Reichsmünzgesetz am 4. Dezember 1871. Die Münzen wurden bis August 1914 ausgegeben.

goldmünzen

Symbolbild | Tendo/shutterstock.com

Berechnung/ Umrechnung des Goldmarkwertes in Euro

Das Statistische Bundesamt hat vor einigen Jahren den Wert der damaligen „Goldmark“ in Euro umgerechnet. Dabei wurde ein Kaufkraftvergleich angestellt. Für so einen Vergleich zieht man Grundstückspreise, aber auch Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs heran. Da die Preise auch damals schwankten, ermittelten die Statistiker den Umrechnungswert der Goldmark in Euro für drei verschiedene Perioden:

  • 1873 – 1899: 1,00 ℳ = 9,86 €
  • 1900 – 1912: 1,00 ℳ = 5,17 €
  • 1913/14: 1,00 ℳ = 4,87 €

Wie entstand die Bezeichnung „Goldmark“?

Das bis Ende 2001 gültige Zahlungsmittel Mark erhielt seinen Namen von der gleichnamigen germanischen Gewichtseinheit, die im Mittelalter gängig war. Sie entsprach mit regionalen Abweichungen rund einem halben (Gewichts-)Pfund. So wog etwa die Kölner Mark 234 g. Die durch Gold gedeckte Mark als Zahlungsmittel war zwar schon 1871 eingeführt worden, doch ihre Bezeichnung als „Goldmark“ erhielt sie erst 1914, als eine neue „Papiermark“ eingeführt und alsbald durch die grassierende Inflation entwertet wurde. Es gab weiterhin eine fiktive Goldmark als wertbeständiges Zahlungsmittel. Ab 1923 wurde der Begriff auf Notgeldscheine gedruckt, wenn diese einen US-Dollar-Bezug aufwiesen und damit vergleichsweise wertstabil blieben.

Umgangssprachlich meinen heutige Münzsammler mit „Goldmark“ meistens die 5-, 10- und 20-Mark-Goldmünzen des Kaiserreichs. Es gibt allerdings immer noch Wertangaben in Goldmark bei Grundstücksgeschäften und sonstigen Vermögensangelegenheiten, wenn der gehandelte Wert (das Grundstück, eine Antiquität etc.) seit 1914 nicht mehr den Besitzer gewechselt hat. In diesem Fall spielt auch der Umrechnungswert der Goldmark in Euro eine gewisse Rolle, um zu ermitteln, zu welchem Preis das Handelsgut damals erworben wurde.

Wie wurde die damalige Golddeckung der Mark bestimmt?

Man setzte die ab 1871 goldgedeckte Mark in Relation zu damals gängigen deutschen Silbermünzen. Wichtige Bezüge entstanden zum Vereinstaler des Deutschen Zollvereins und zur norddeutschen Kurantmark. Beide Münzwährungen wurden in Silber geprägt. Nach deren Wert und unter Beachtung der Relation der damaligen Gold- und Silberpreise zueinander legten die Währungshüter des Kaiserreichs die Golddeckung der neuen Mark fest.

Auf die Prägung von Münzeinheiten unter dem Nominalwert von fünf Mark verzichtete man, weil deren Goldgehalt zu gering gewesen wäre. So wurden Einmarkstücke aus 900er Silber, Pfennige und Groschen aus Kupfer geprägt. Von den damals in Gold geprägten 5-, 10- und 20-Mark-Münzen sollen rund zehn Prozent die Zeiten überdauert haben, was zu ihrem heutigen Sammlerwert führt.

euro währung

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Wie exakt ist der Umrechnungswert der Goldmark in Euro?

Er wurde zwar von Statistikern ermittelt, ist aber nur begrenzt aussagekräftig. Die Statistiker können verschiedene Preise zum Vergleich heranziehen, so etwa die von Edelmetallen, Grundstücken und Immobilien, Grundnahrungsmitteln oder wichtigen Industriegütern. Jeder dieser Preisbereiche hat im letzten Jahrhundert ganz verschiedene Entwicklungen durchlaufen. Daher vermittelt die Aussage, dass eine Goldmark vielleicht fünf bis knapp zehn Euro wert gewesen sei, nur eine sehr ungefähre Vorstellung vom damaligen Wert des Geldes.

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